Läuse
Was sind Läuse?
Der Begriff Läuse wird umgangssprachlich häufig synonym für Kopfläuse verwendet. Hierbei handelt es sich um ein flügelloses Insekt (Pediculus humanus capitis) aus der Gattung der Menschenläuse, das den Menschen als Parasit befällt. Neben den in Deutschland seltenen Arten Kleiderlaus und Filzlaus kommt die Kopflaus bei Menschen am häufigsten vor und zwar vor allem bei Kindern. Forschungen haben ergeben, dass Läuse Menschen bereits seit über fünf Millionen Jahren befallen. Einziger Wirt von Kopfläusen ist der Mensch, in dessen Kopfbehaarung sich die Laus besonders in der Nacken-, Schläfen- und Ohrengegend vom menschlichen Blut der Kopfhaut ernährt. Bei starkem Befall können gelegentlich auch Augenbrauen, Bart und Achselhaare betroffen sein.
Wie sieht eine Kopflaus aus?
Die Kopflaus ist circa 2 – 3,5 mm lang und von durchsichtig-grauer Farbe, die sich nach dem Blut saugen ins bräunlich-rötliche verändert. Mit ihren sechs Beinen kann sich die Laus gut an Kopfhaaren festklammern und fortbewegen, sofern die Haare ab 2 cm lang sind. Kopfläuse können nicht springen oder fliegen, aber durch die Greifform ihrer Beine bis zu 30 cm in der Minute zurücklegen. Ihr Körper ist sehr druckfest und kann Belastungen von bis zu einem Kilogramm Stand halten. Durch ihre Flinkheit, Farbe und Lichtscheu sind Läuse für das menschliche Auge schwer zu erkennen.
Wie pflanzen sich Kopfläuse fort?
Alle zwei bis fünf Stunden sticht eine Kopflaus mit ihrem Rüssel in die Haut, gibt dabei ein Betäubungsmittel ab und hinterlässt etwas Speichel, um die Blutgerinnung zu hemmen. Nach der Blutmahlzeit legt eine geschlechtsreife weibliche Kopflaus täglich bis zu zehn Eier, die Nissen heißen, circa 1mm groß sind, eine gräulich-weiße Farbe haben und von der Laus mit einer wasserunlöslichen Substanz an der Kopfhaut festgeklebt werden. Die Larve schlüpft bei für sie idealen Temperaturbedingungen nach etwa einer Woche und ist nach weiteren zehn bis zwölf Tagen geschlechtsreif. So kann innerhalb von drei Wochen eine neue Generation Läuse entstehen.
Weibliche Kopfläuse leben bis zu fünf Wochen, männliche etwa zwei Wochen. Voraussetzung für die Eiablage ist eine Temperatur von minimal 12 Grad, für die Entwicklung der Larve von minimal 24 Grad. Die ideale Umgebungstemperatur für Kopfläuse sind die an der Kopfhaut herrschenden 30 Grad. Ausgewachsene Tiere können durchschnittlich – je nach Temperatur – 24 bis 48 Stunden ohne Nahrung auskommen und trocknen danach aus.
Unter schlechten hygienischen Bedingungen kann die Kopflaus auch Krankheiten übertragen. Besonders in den Tropen kann von ihr bei Infektion der Wunde das bakterielle Fleckfieber, auch Flecktyphus oder Läusefieber genannt, ausgehen.
Barbara Kliem