Diagnose von Läusen
Kopflausbefall wird in der Regel zuhause oder in der Gemeinschaftseinrichtung festgestellt. Haare und Kopfhaut lassen sich mit zwei unterschiedlichen Methoden auf Läuse untersuchen: Bei der direkten Methode wird das Haar nach dem Waschen mit Pflegespülung behandelt und Strähne für Strähne durchgekämmt. Dazu benötigt man einen sehr fein gezinkten Kamm (Läuse- oder Nissenkamm), den man auf einem Tuch ausstreicht oder über einem Blatt Papier anwendet. Sollte der Kopf mit Läusen befallen sein, sind diese dort sichtbar. Ein guter Läusekamm hat Zinken mit weniger als 0,3 mm Abstand, sodass auch die Larven im Kamm hängen bleiben. Eine helle Kammfarbe macht die Läuse gut erkennbar.
Woran erkennt man Kopflausbefall?
Sobald eine lebende Laus vorhanden ist, gilt der Kopf als befallen. Da Läuse sich schnell bewegen und fast durchsichtig sind, ist der Befall auf dem Kopf selber schlecht sichtbar. Babyläuse sind als solche fast nicht zu erkennen. Wenn man Zweifel hat, ob etwas eine Laus ist, kann man ein Haar mit dem Fund in Berührung bringen und beobachten, ob das gefundene Objekt beginnt zu krabbeln. Auch nach dem Beginn der Behandlung ist die direkte Suche nach Läusen sinnvoll, um den Erfolg der Therapie zu überprüfen.
Eine zweite, indirekte Untersuchungsmethode ist die Suche nach Nissen. Im Nacken und hinter den Ohren ist der Fund am wahrscheinlichsten, da geschlüpfte Läuse hier leichter Nahrung finden. Ein geübter Untersucher kann Nissen gut von Schuppen unterscheiden; bei der ersten Läusekontrolle sind allerdings die geschlüpften Tiere leichter zu entdecken als die Eier. Auch wenn erst wenige Eier abgelegt wurden, ist die Gefahr groß, dass die Nissen übersehen oder mit Schuppen verwechselt werden. Ob ein Ei voll oder leer ist und ob es nach der Behandlung noch lebt, lässt sich nicht feststellen, sodass die indirekte Untersuchung nicht sinnvoll ist, um den Behandlungserfolg zu überprüfen. Nur der Abstand der Eier zur Kopfhaut lässt darauf schließen, ob es sich bei den Eiern um einen akuten oder einen länger zurückliegenden Befall handelt. Eier, die mehr als 1 cm von der Kopfhaut entfernt gefunden werden, können als leer oder abgestorben betrachtet werden.
Ein Hinweis auf Kopflausbefall ist Juckreiz. Wenn die Läuse in die Kopfhaut stechen, hinterlassen sie ihren Speichel, der gerinnungshemmend wirkt und ebenso Juckreiz verursachen kann wie die Fäkalausscheidungen der Läuse. Auch kleine rote Pünktchen auf der Kopfhaut und Hautrötungen im Nackenbereich und hinter den Ohren können auf Läuse hindeuten. Genauso kann der Kopflausbefall aber völlig beschwerdefrei auftreten und so gerade erwachsene Betroffene überraschen.
Barbara Kliem
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