Entstehung des Läusebefalls
Die Kopflaus wird von Mensch zu Mensch übertragen. Durch die Unfähigkeit der Laus zu springen oder zu fliegen erfolgt die Ansteckung von Kopf zu Kopf, also durch direkten Haarkontakt. Selten verbreiten sich Läuse über Kopfbedeckungen, Kissen oder Kleidung, allerdings können Läuse etwa ein bis zwei Tage außerhalb ihres Wirtes überleben und damit auch über Gegenstände übertragen werden. Hat eine Kopflaus sich im Haar eingenistet, so können die Weibchen bis zu zehn Eier am Tag legen. Nach ungefähr einer Woche schlüpfen die Larven. Diese wachsen innerhalb von zehn bis zwölf Tagen zu neuen ausgewachsenen Läusen heran.
Besonders Kinder sind von Läusen betroffen
Aufgrund des Übertragungsweges kommt es besonders häufig in Gemeinschaftseinrichtungen zur Verbreitung von Kopfläusen. Da Kinder durch den Schul- oder Kindergartenbesuch, die Mitgliedschaft im Sportverein oder die Teilnahme an einem Ferienlager häufig in gemeinschaftlichen Einrichtungen verkehren und hier auch enger Körper- beziehungsweise Haarkontakt vorkommt, werden circa 85 % aller Kinder in Deutschland einmal im Leben von Kopfläusen befallen. Besonders in Kindergärten schlafen oder kuscheln Kinder gemeinschaftlich, sodass sich Läuse hier am einfachsten verbreiten können.
Kopfläuse haben nichts mit mangelnder Hygiene zu tun
Entgegen der Annahme, mangelnde Körperhygiene sei der Auslöser für die Entstehung von Kopfläusen, wird zwar unter ungenügenden Sauberkeitsbedingungen die Verbreitung verstärkt, hat aber weder Haarlänge oder –farbe noch die Häufigkeit der Haarwäsche einen Einfluss auf den Kopflausbefall oder dessen Häufigkeit. Befallene Kinder und Erwachsene werden leider oft als unsauber stigmatisiert, was dazu führt, dass der Läusebefall nicht thematisiert und so die weitere Ausbreitung unterstützt wird.
Kopfläuse sind meldepflichtig
Kinder, die von Kopfläusen befallen sind, dürfen laut Gesetz die Gemeinschaftseinrichtung nicht weiter besuchen. Eltern haben die Pflicht, die Schule oder den Kindergarten zu informieren, die dann wiederum das Gesundheitsamt über das Vorkommen von Läusen unterrichten müssen. Obwohl ein Besuch der Gemeinschaftseinrichtung sofort nach Beginn der Therapie wieder möglich ist, wird der Läusebefall aus Mangel an Betreuungsalternativen oft verschwiegen. Dabei ist nicht nur die Meldung von Läusen richtig: Sinnvoll ist, ein paar Haare mit Nissen abzuschneiden und diese in Schule oder Kindergarten anderen Eltern zu zeigen, sodass diese ihre Kinder gezielt auf Läusebefall überprüfen können.
Es besteht die Möglichkeit, dass die Kämme und Bürsten, mit denen Kopfläuse und Nissen entfernt werden, als Träger der Läuse fungieren und so die Übertragung der Läuse ermöglichen, ohne dass diese selber von Kopf zu Kopf krabbeln. Ein Überleben der Läuse und die weitere Übertragung sind auch über Fahrradhelme, Kindersitze oder Kopfstützen möglich. Da Läuse nur Menschenhaar als Parasit befallen, spielen Haustiere für die Übertragung keine Rolle.
Barbara Kliem
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