Behandlung von Läusen
Um Kopfläuse wirksam zu bekämpfen ist vor allem die Nachhaltigkeit wichtig. Jede Behandlungsmethode erfordert ein Wiederholen nach einigen Tagen. Die Benutzung eines Läusekamms ist nicht nur ein Mittel zur Diagnose, sondern auch eine wichtige Begleitmaßnahme zur Überprüfung des Behandlungserfolgs. Das Auskämmen als einzige Therapiemethode ist nicht ratsam, weil eine restlose Entfernung von Läusen und Nissen durch deren Nähe zur Kopfhaut schwierig ist. Die gängigste Methode zur Bekämpfung von Läusen ist die chemisch-physikalische Behandlung mit einem Shampoo, Sprays oder Lotionen. Bevor man diese Methode anwendet, sollte eindeutig geklärt sein, ob ein Kopflausbefall vorliegt. Im Zweifel kann ein Arzt die Überprüfung vornehmen und Behandlungstipps geben.
Die chemisch-physikalische Behandlung von Läusen
Die meisten chemischen Mittel sind apothekenpflichtig und basieren auf Insektengiften, die entweder aus Chrysanthemen gewonnen werden (Pyrethrum) oder künstlich hergestellt werden (Pyrethroide Permethrin und Allethrin). Diesen Giften werden synthetische Hilfsstoffe beigemischt, die die Wirksamkeit verbessern sollen. Die Behandlung der Haare mit diesen Mitteln greift die Nerven der Läuse an, hat also einen neurotoxischen Effekt. Bekannte Nebenwirkungen der Läusemittel auf Insektizidbasis sind allergische Reaktionen mit Juckreiz und Kopfhautbrennen. Selten treten Übelkeit und Kopfschmerzen auf. Schwangeren und stillenden Müttern wird von der Behandlung mit Pyrethrum oder Pyrethroiden abgeraten.
Gegen die Insektengifte sind in ausländischen Studien Resistenzen gefunden worden. Inwieweit diese in Deutschland vorliegen, ist noch nicht hinreichend untersucht worden. Ob eine Resistenz der Läuse gegen Pyrethrum oder die Pyrethroide vorliegt, lässt sich durch sorgfältiges Auskämmen feststellen. Sind am Tag nach der Behandlung mit dem Läusemittel noch lebende erwachsene Läuse vorhanden, können diese resistent sein. Finden sich dagegen Babyläuse im ersten Larvenstadium, sind diese erst nach der Behandlung geschlüpft und stellen keinen Hinweis auf Resistenz dar.
Ein alternatives Wirkprinzip ist das Ersticken der Läuse. Läusemittel, die auf diesem Prinzip basieren, enthalten das Silikonöl Dimeticon, das als ungiftig gilt. Wer auf Insektizide in der Behandlung verzichten will oder allergische Reaktionen zeigt, findet hier ebenso eine Alternative wie Betroffene, bei denen sich eine Resistenz der Läuse gegen Insektengift herausgestellt hat. Einige Produkte auf Dimeticon-Basis sind für Kinder bis 12 Jahre erstattungsfähig, wenn sie von einem Arzt verordnet werden.
Wie werden Läuse-Mittel angewendet?
Alle Mittel gegen Läuse werden direkt auf die Kopfhaut aufgetragen. Dabei empfiehlt sich das Tragen von Einmalhandschuhen, um das Risiko allergischer Reaktionen zu verhindern. Bei Mitteln in Sprayform ist zu beachten, dass der Sprühnebel nicht unbeabsichtigt eingeatmet wird. Alle dimeticonhaltigen Mittel sind brennbar und führen zu einer leichteren Entflammbarkeit der Haare, sodass das Auftragen und Ausspülen nicht in der Nähe offener Flammen (z. B. Gastherme im Badezimmer) stattfinden sollte. Für alle Läusemittel ist eine Wiederholungsbehandlung nach 8–10 Tagen anzuraten, damit ein Eierlegen der Läuse, die nach der ersten Behandlung geschlüpft sind, verhindert wird. Ob Erst- und Wiederholungsbehandlung erfolgreich waren, ist immer durch die Auskämmmethode überprüfbar.
Barbara Kliem
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